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"Ich erkläre dir einfach und verständlich, was du über Agil, Lean und Change Management wissen musst, um dir selbst eine Meinung dazu zu bilden."

Roger Kleger

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Elite Panik in der Organisationsentwicklung.
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3 Gründe gegen Empathie. Vor kurzem bin ich über den Begriff «Elite Panik» gestolpert. Der Begriff beschreibt die Angst der Eliten einer Gesellschaft vor dem Verlust ihrer Macht und Privilegien. Im Kern geht es dabei darum, das die Eliten annehmen, sie wüssten wie die Unteren in Krisensituationen handeln würden. Diese meist falsche Annahme führt wiederum zu unangemessenen Handlungen der Eliten. Als Organisationsentwickler bin ich auch täglich dieser Gefahr ausgesetzt. Zu denken, dass ich wüsste, was die einzelnen Menschen in einer Organisation benötigen, ist jedoch falsch und doof (ausser vielleicht du bist Gru und sorgst für einen Haufen Minions, da könnte das funktionieren). Zum Glück gibt es ein Heilmittel dagegen: miteinander reden und Empathie zeigen. Wenn wir Konzepte wie New Work oder Agilität leben möchten, dann benötigen wir genau diese Empathie. Ohne ein zünftiges Mass an Einfühlungsvermögen können wir nicht gemeinsam die zentrale Frage beantworten: Wie wollen wir miteinander umgehen? Wenn das so wichtig ist, frage ich mich, warum ich eigentlich nicht öfters einfach empathisch bin? Da gibt es für mich drei Gründe: 1️⃣ Ich darf nicht. Empathisch sein ist ethisch und moralisch akzeptabel. Ich kann mir nur wenige Grenzsituationen vorstellen, in denen man nicht «darf», und die haben alle mit Gruppendruck zu tun. Ich darf also. 2️⃣ Ich kann nicht. Empathie als Fähigkeit ist ein grundlegendes Element der menschlichen Natur, erfordert allerdings bewusste Anstrengung und Übung. Als Eltern sind wir sehr empathisch, wenn es um unsere Kinder geht. Wir fühlen mit ihnen, wenn sie den ganzen Tag fremdbestimmt waren und am Abend, mit weinendem Nachdruck, ihr Pyjama selbst bestimmen wollen. Ich kann also. 3️⃣ Ich will nicht. Empathisch sein kann ich als bewusste Entscheidung situativ für mich treffen. Ich kann dann von der Selbstbezogenheit weggehen und mich von persönlichen Vorurteilen lösen. Somit habe ich die Wahl zu wollen oder nicht. Wenn ich also darf, grundsätzlich kann und es trotzdem nicht tue, dann scheint es am Wollen zu liegen? Wie kann ich mir dabei helfen, öfter empathisch sein zu wollen? Oder kann ich mir das sparen, weil Empathisch sein doch keine bewusste Entscheidung ist?